Das Netzwerk
Das Kompetenznetzwerk Chancengerechtigkeit umfasst die Organisationen Bildung für alle e. V. (Freiburg), die Kindersprachbrücke Jena e. V. (Jena), die SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik gGmbH (München), Ausbildung statt Abschiebung e.V. (Bonn) und den Servicebereich Bildung und Integration der Stadt Cottbus (Cottbus). Zusammen blicken wir auf über 20 Jahre Erfahrung in der Bildungsarbeit mit Neuzugewanderten zurück. Unser gesammeltes Erfahrungswissen möchten wir über die Arbeit im Kompetenznetzwerk Chancengerechtigkeit an alle Interessierten weitergeben.
Bildung für alle e.V.
Bildung für alle e.V. (BFA) bietet seit vielen Jahren Bildungsangebote für zugewanderte Menschen in Südbaden an. Die Vision von Bildung für alle e.V. ist eine Welt, die allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe durch Bildung ermöglicht. Neben dem eigentlichen Spracherwerb ist die Integration in den Arbeitsmarkt das Hauptziel für gesellschaftliche Teilhabe. Die gemeinnützige Sprachschule hat jährlich bis zu 650 Teilnehmende. Das Team begleitet im Rahmen der „Freitagsschule“ derzeit bis zu 25 Auszubildende und 50 Frauen werden im Rahmen des Projektes „Arbeit neu denken“ für den Arbeitsmarkt vorbereitet. Wir sind davon überzeugt, dass wir lebenslanges Lernen durch sozial-innovative Lösungen allen Menschen in Deutschland anbieten müssen. Denn Chancengerechtigkeit ist keine Selbstverständlichkeit!
Kindersprachbrücke Jena e. V.
Die Kindersprachbrücke Jena e. V. gründete sich 2002 im Brennpunktviertel Jena-Lobeda als studentische Initiative mit dem Ziel, Chancengerechtigkeit und Interkulturalität in der Bildung zu fördern. Die Angebote konzentrierten sich zunächst auf Kinder und später auf Eltern. Seit 2015 werden in zugehörigen Wohngruppen und in der ambulanten Hilfe neuzugewanderte unbegleitete minderjährige Geflüchtete und deren Familien betreut. Darüber hinaus konnte die Arbeit auf Multiplikator*innen-Trainings für Fachkräfte in Kitas, Schulen und in der Jugendhilfe mit dem Fokus auf Vielfaltsmanagement und Deutsch als Zweitsprache ausgeweitet werden.
Die Kindersprachbrücke Jena e. V. ist darüber hinaus auf Landesebene ein gefragter Partner bei der Umsetzung von Bildungsprogrammen, die im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport umgesetzt werden – auch für das Bundesprogramm „Startchancen“.
Seit dem Jahr 2019 ist die Kindersprachbrücke auch Träger einer Kita. Der Träger hat bereits 23 Jahre Erfahrung in der gemeinwesenorientierten Sozialarbeit und unterstützt Kommunen und Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Jugendzentren bei der Etablierung migrationssensibler Strukturen. Der Träger hat derzeit 165 Mitarbeitende, zahlreiche Freelancer und fördert ehrenamtliches Engagement.
SchlaU-Werkstatt
für Migrationspädagogik gGmbH
Die SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik verändert Bildungspraxis an Schule, damit neuzugewanderte und von Diskriminierung betroffene Jugendliche gerechte Bildungschancen erhalten. Das Team setzt sich für die rassismuskritische, diskriminierungssensible und sprachsensible Gestaltung von Unterricht und Schulalltag ein. Dafür bietet die SchlaU-Werkstatt praxiserprobte Unterrichtsmaterialien sowie digitale und schulinterne Weiterbildungen für Lehr- und Fachkräfte sowie Workshops für neuzugewanderte Schüler*innen an.
Entstanden ist die SchlaU-Werkstatt aus der SchlaU-Schule, die seit 24 Jahren Bildungsangebote für junge Geflüchtete im Alter von 16 bis 21 Jahren gestaltet und Ideengeber für die heutigen Berufsintegrationsklassen an staatlichen Schulen war.
Servicebereich „Bildung und Integration“/ Stadtverwaltung Cottbus
Der Servicebereich „Bildung und Integration“ der Stadtverwaltung Cottbus ist ein eigenständiger Bereich mit Stabsstellenfunktion, der direkt beim Oberbürgermeister der Stadt Cottbus angesiedelt ist. Der Servicebereich ist sowohl für das Bildungsmanagement und das Bildungsmonitoring der Stadt zuständig, bei gleichzeitigem Aufbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements, als auch für die Entwicklung und Umsetzung von operativen und strategischen Zielen und Handlungsoptionen, die Integration insbesondere von Geflüchteten betreffend. Darüber hinaus bündelt der Servicebereich ESF-Projekte am Übergang Schule-Beruf und ist gemeinsam mit der Agentur für Arbeit in der Hauptverantwortung für die Steuerung der Jugendberufsagentur. Darüber hinaus übernimmt der Servicebereich die Gesamtkoordination und Fachaufsicht für die Projekte und Aufgaben im Rahmen der vom Land Brandenburg gezahlten Integrationspauschale sowie für die circa 55 in Cottbus tätigen Migrationssozialarbeiter*innen.
Ausbildung statt Abschiebung e.V.
Ausbildung statt Abschiebung – der Name ist Programm: Seit über 20 Jahren leistet AsA e.V. Hilfe zur Selbsthilfe für geflüchtete Jugendliche mit unsicherem Aufenthaltsstatus in Bonn und Umgebung. Das hauptamtliche Team unterstützt und begleitet gemeinsam mit rund 150 Ehrenamtlichen mehr als 300 junge Geflüchtete zwischen 14 und 27 Jahren aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis.
Zu unseren Vereinsangeboten für die jungen Menschen gehören u. a. aufenthalts- und sozialrechtliche Beratungen, Deutschkurse auf unterschiedlichsten Niveaustufen, Hilfe bei Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche, Angebote zur politischen Bildung und interkulturellem Lernen, Einzelnachhilfe während Schule und Ausbildung sowie individuelle Unterstützung bei der Lebensorganisation in Deutschland (z. B. Wohnungssuche, Vertragsabschlüsse, Behördengänge) durch ehrenamtliche Patenschaften.
All unsere Arbeit fußt auf einem ganzheitlichen Ansatz: Nur durch ein möglichst lückenloses Ineinandergreifen der verschiedenen Angebote kann der individuelle Bedarf der Geflüchteten bei AsA passgenau abgedeckt werden.
Unser Leitbild
Mit unserer Arbeit unterstützen wir bildungsbenachteiligte Menschen und fördern gesellschaftliche Teilhabe, indem wir strukturelle Lösungen anbieten, um mehr Chancengerechtigkeit und eine offene und aufnehmende Gesellschaft zu erreichen.